Die Bärnfels Route – Wandern auf dem Trubachweg in der Fränkischen Schweiz
Unsere Wanderung beginnt am Parkplatz hinter dem Rathaus von Obertrubach. Hier steht eine Übersichtstafel, die über die drei Routen des mit einem Schmetterling gekennzeichneten Trubachwegs informiert. Die zwischen drei und zehn Kilometer langen Touren bieten auf engstem Raum einen hervorragenden Überblick zu
- den geologischen Gegebenheiten,
- der Verwitterung von Oberflächen,
- den Veränderungen der Umwelt und der Pflanzenwelt sowie
- zur Besiedlung der Landschaft durch Mensch und Tier.
Das schöne Örtchen Obertrubach verlassen wir auf der blauen Bärnfels-Route entlang der Teichstraße in Richtung Norden. Vorbei am markanten Felshang Alte Küche mit seinen freigelegten Steinformationen wenden wir uns wenige Meter weiter nach rechts zum Parkplatz Therapeutischer Wanderweg. Hier treffen eine Reihe von attraktiven Wanderrouten der Fränkischen Schweiz in Richtung Pottenstein, Gößweinstein oder Betzenstein aufeinander. Wir folgen unserer Markierung, jetzt auf der grünen Route, nach Bärnfels.


Die Highlights der zehn Kilometer langen Tour auf dem Trubachweg
- das romantische Gründleintal
- die Felsformationen um die Bärnfelswände und den Knopfstein
- die Burgruine Bärnfels mit ihren wundervollen Ausblicken
- Bärnfels mit seiner Kirche Maria Schnee
- die Reibertswände und Reibertshöhle
- der Wolfsstein
- das Pitztal
- Obertrubach mit dem Kletterzentrum Fränkische Schweiz



Vorbei an einem Wegekreuz mit Ruhebank führt uns ein schmaler geschotterter Weg leicht aufwärts in den Laubwald. Unterschiedliche Informationstafeln bringen uns die Geologie und die spezielle Landschaft mit ihren Lebensräumen für die heimische Tierwelt näher. Es geht durch das Gründleinstal, ein romantisch anmutendes Trockental. Von Bäumen und Moosgeflecht bewachsene Felsgebilde säumen unseren Pfad bis zu einer Waldwiese, auf der uns neugieriges Milchvieh interessiert betrachtet. Nach einem Wasserbehälter am Wegrand erblicken wir bald die ersten Häuser von Bärnfels mit seiner erst Mitte des 20. Jahrhunderts erbauten Kirche Maria Schnee. Der Wanderweg führt uns zunächst an den südöstlichen Rand des Ortes. Hier erwarten uns die bei Kletterern in der Fränkischen bekannten Bärnfels-Wände, die Steinstube beziehungsweise Schda Schdum und der Knopfstein. Die sehenswerten Formationen verbreiten eine mystische Atmosphäre. Der Weg zwischen ihnen hindurch bringt uns auf Waldpfaden hinauf zur Burgruine Bärnfels.

Die Burgruine Bärnfels – spätmittelalterliche Adelsburg mit herrlichem Ausblick
Auf dem als Bergschmidtsknock bezeichneten, auf 515 Meter Meereshöhe gelegenen Bergsporn mit den Resten der Burg Bärnfels genießen wir eine traumhafte Aussicht über den Ort und die Kirche. Der Blick von der einstigen Vorburg mit ihren imposanten Felsen reicht weit über den Naturpark Fränkische Schweiz-Frankenjura. Die erstmals am Ende des 13. Jahrhunderts erwähnte Anlage entstand vermutlich als eine in der Zeit Karls des Großen errichtete Schutzburg gegen Böhmen. Eine Urkunde weist sie 1290 als Besitz von Sibotto I. von Egloffstein aus. Nachdem ein Teil der Veste zunächst an das Geschlecht der Leuchtenberger ging, erwarb sie das Bistum Bamberg im Laufe des 16. Jahrhunderts. Bereits im Mai 1525 brannte sie der Vogt Kaspar Pirfal zusammen mit weiteren Egloffsteiner Untertanen nieder. 1877 kaufte der Nürnberger Apotheker Kleemann die Überreste vom bayerischen Staat, dem sie im Rahmen der Säkularisation zehn Jahre vorher zugefallen waren. Nachdem die Ruine darunter liegende Häuser gefährdete, drohte in den 1930er Jahren der Abriss. Schließlich renovierte sie der Fränkische Schweiz Verein mit der Ortsgruppe Bärnfels 1969. Heute befindet sich die Burgruine im Besitz der Familie von Egloffstein, den Nachkommen von Sibotto I.










Durch Bärnfels hinauf zu den Reibertswänden mit der Reibertshöhle
Der Abstieg in den Ort führt über steile Metall- und Steintreppen vorbei an Informationstafeln über das sogenannte Allianz-Wappen der einstigen Besitzer sowie zur Burggeschichte. Am schönen Gasthof Drei Linden erreichen wir die Bärnfelser Dorfstraße und wenden uns nach rechts in Richtung Galgenberg beziehungsweise Soranger. Am Ortsende führt uns ein Feldweg nach links in das nahe Waldstück, durch das wir in einer Schleife links herum bis hinauf zu den bei Kletterern mit Kindern beliebten Reibertswänden gehen. Wenige Schritte weiter gelangen wir zur 35 Meter langen Reibertshöhle. Sie befindet sich in einem zerklüfteten Dolomitkoloss mit Namen großer und kleiner Napoleon. Der Weg führt uns zurück zur Straße, von der es kurze Zeit später nach rechts durch den Wald hinauf zu den Häusern von Galgenberg und auf der Hochfläche Richtung Süden zum Wolfstein geht.



Die Wanderroute führt durch einen schönen Laubwald mit schönen Ausblicken – beispielsweise an der ehemaligen Skipiste – weiter bis zum Wolfstein. Der markante Fels bildet mit 580 Meter über dem Meer die höchste Erhebung in der unmittelbaren Umgebung. Kurze Zeit später queren wir die aus dem Tal kommende Verbindungstraße von Bärnfels nach Graisch. Die teilweise geteerten Wege auf dem Höhengelände um der Reitersberg führen durch Wiesen, Äcker und Streuobstwiesen. Im Osten liegt die knapp zwei Kilometer entfernte, hinter den Bäumen schwer auszumachende Burgruine Leienfels auf dem dortigen Schlossberg. Wir freuen uns über die an kleinen Schuppen beziehungsweise Scheunen grasenden Schafe und auf den Grundstücken scharrende Hühner. Außerdem passieren wir auf der Hochebene zahlreiche Pferdekoppeln und eine „Ranch“. Durch den Wald abwärtsgehend erreichen wir das Pitztal, in dem der Therapeutische Wanderweg in Richtung des Leienfelser Staatsforstes verläuft.Wir halten uns rechts und gehen auf dem mit vielen Informationstafel attraktiv gestalteten schmalen Pfad bis zu unserem Ausgangspunkt. Nach gut 2,5 Stunden gemütlichen Wanderns erreichen wir den Parkplatz am Rathaus von Obertrubach. Hier lohnt sich ein Abstecher durch den sehenswerten Ort mit der hier entspringenden Trubach bis zum Kletter-Infozentrum Fränkische Schweiz an der von Mühlen gesäumten Straße nach Egloffstein und Gräfenberg.








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