Idyllische Täler und romantische Schluchten – Wanderung durch die Nebentäler der Leinleiter in der Fränkischen Schweiz
Beiderseits der Leinleiter bietet sich den Freunden der Fränkischen Schweiz eine wunderbare Landschaft für ausgedehnte Wanderungen. Unsere heutige Tour führt uns von Veilbronn südlich Heiligenstadt in Oberfranken über das waldreiche Werntal, die Durchgangshöhle Kühstein und das Felsental bis ins Leidingshofer Tal. Für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfehlen wir während der Saison den Bus ab dem Bahnhof Ebermannstadt (in den Wintermonaten am Wochenende sehr eingeschränkt). Von der Haltestelle queren wir die Leinleiter am Abzweig Veilbronn, lassen den Wanderparkplatz rechts liegen und gehen nach links am Landhaus Sponsel-Regus vorbei zum nördlichen Ortsrand. Dabei folgen wir auf dem ersten Abschnitt unserer Wanderung der Markierung Frankenweg. Auf der anderen Seite der Straße nach Siegritz liegt die sehenswerte Schulmühle, heute eine kleine Brennerei.








Wenige Meter links davon bringt uns die Wegweisung auf einem landwirtschaftlich genutzten Weg an den Waldrand (Blick zurück auf Veilbronn) und zu einem steilen Anstieg. Auf der offenen Hochebene wandern wir auf zunächst schmalem Pfad und Schotterwegen durch Blumenwiesen bis zu einem kurzen Stück, leicht abschüssiger Teerstraße. Bald zweigt unsere Route mit einem kleinen Anstieg nach rechts ab und verläuft über dem Leinleitertal am zwischen den Bäumen sichtbaren Ort Traindorf vorbei. Nach einer Steigung geht der Frankenweg nach links hinunter ins Tal. Wir wechseln hier auf die von links unten kommende, aus unserer Richtung schlecht sichtbare Markierung Gelber Ring und bleiben oben auf der Fahrstraße am Hang. Circa 50 Meter weiter führt die neue Wegweisung auf einen Fußpfad durch den Wald nach rechts aufwärts. Wir steigen hinauf zu den bei Kletterern beliebten Felsen der Traindorfer Wand oberhalb von Heiligenstadt, zuletzt ein Stück über Geröll, und weiter bis zum Pavillon. Nach dem durchaus anstrengenden Abschnitt freuen wir uns über den herrlichen Blick auf das Leinleitertal und einen Teil der Marktgemeinde. Direkt auf dem Plateau befindet sich der Jugendzeltplatz mit einer Schutzhütte.



Ins Werntal und weiter über den Kühstein bis zum Naturfreundehaus
Die nördlich des Pavillons auf dem nächsten Hügel liegende Schloss Greifenstein „versteckt“ sich vor uns hinter den Bäumen. Von dort kommt der Wanderweg mit dem Schrägstrich Blau, dem wir jetzt nach Osten zum Werntal folgen. Die Markierung führt mit einigen Richtungsänderungen auf ruhigen Wegen am Waldrand und an den landwirtschaftlichen genutzten Hochflächen entlang. Vor einer großen Blumenwiese mit Hochsitz auf der gegenüberliegenden Seite geht es rechts hinunter ins Werntal. Der breite Fahrweg am tiefen Graben mit seinen Felsen – früher lag hier die heute weiter abwärts befindliche Quelle – wechselt bald zur linken Seite des Tals. Der schattige Abschnitt bringt uns nach rund einem Kilometer in den Talgrund, der sich mit einer idyllisch gelegenen Wiese öffnet. Direkt am Waldrand stoßen wir auf einen der für diese Region der Fränkischen Schweiz typischen Tummler (Holzschild). Darunter verstehen die Einheimischen periodisch schüttende Karstquellen, sogenannte „Hungerbrunnen“, die während der trockenen Jahreszeit versiegen. Nach starken Regenfällen oder bei der Schneeschmelze tritt das Wasser als Fontäne zu Tage. Wenige Hundert Meter weiter befindet sich der Siegritzer Brunnen. Wir jedoch verlassen unsere bisherige Kennzeichnung und folgen dem links abzweigenden Weg mit der Ausschilderung Siegritz, Neudorf beziehungsweise Aufseß (ohne Markierung).



Zunächst auf einem Fahrweg durch eine Wiese passieren wir nach Erreichen des Waldes eine links oben liegende Forsthütte und wandern durch ein Waldtal aufwärts. Der immer tiefer eingeschnittene Graben bleibt rechts unseres Pfades und endet an einem eindrucksvollen Felskessel, in den zu früheren Zeit ein Wasserfall in mehreren Stufen hinabstürzte. Am Waldrand führt ein breiterer Fahrweg in einem Bogen nach rechts bis zur kaum befahrenen Straße nach Siegritz. Wir laufen am Fahrbahnrand wenige Hundert Meter über die Kuppe und am Bauernhof mit mehreren großen Gebäuden vorbei. Direkt nach dem Wohnhaus biegen wir nach rechts auf einen Schotterweg ein, der abwärts führt. Kaum zehn Schritte nach dem Waldrand geht ein Weg wiederum nach rechts die wenigen Meter bis zum Kühstein. Wir durchqueren die beiden kurz aufeinander folgenden, verwunschen wirkenden Durchgangshöhlen und steigen wieder hinauf, wo wir auf unserem ursprünglichen Weg erneut nach rechts folgen. Wir gehen in einer Art Zick-Zack Kurs in grob südlicher Richtung immer am Waldrand entlang, wo wir – leider nur recht sporadisch – die Wegweisung für den Stefan-Lößlein-Weg (grünes „N“ mit rotem Pfeil) vorfinden. Schließlich erreichen wir die Straße von Siegritz nach Veilbronn, die wir wenige Meter abwärts auf der anderen Seite nach links auf einem Feldweg unserer Markierung folgend wieder verlassen. Auch auf diesem Teilstück bleiben wir immer am Waldrand. Wir gehen an einem links auftauchenden markanten Felsen unterhalb der Höhe Matzenstein hinüber bis zum Kletterwald Veilbronn. An ihm vorbei erreichen wir das Naturfreundehaus oberhalb des Startpunktes unserer Wanderung.






Imposante Naturdenkmäler im Felsental und im Leidingshofer Tal
Die Terrasse des bewirtschafteten Naturfreundehauses ermöglicht eine wunderbare Aussicht über das Leinleitertal und die gegenüber liegenden Totensteine – der perfekte Platz für eine längere Pause. Anschließend gehen wir zurück zum Kletterwald, der für jede Altersgruppe und jeden Anspruch die richtige Herausforderung parat hält. Zwischen den Parcours zweigt ein Wanderweg zum Leidingshofer Tal ab (Schild). Dessen obere Kante erreichen wir nach kurzer Zeit und gehen dort auf dem Wanderpfad (Stefan-Lößlein-Weg, allerdings wenige Markierungen) entlang nach links weiter. Nach einer kleinen Senke kommen wir an eine Wegegabel, der wir nach rechts folgen. Der andere Weg verläuft zum bereits sichtbaren Waldrand. An einer Feldscheune mit steinernem Fundament biegen wir scharf rechts hinunter in den Schafgassengraben ab. Unten angekommen, finden wir wieder mal eine Markierung und steigen den Hang auf der gegenüberliegenden Seite halblinks hinauf. Oben führt die schmale Teerstraße über eine Kuppe in die Ortschaft Leidingshof, wo uns aus einer offenen Stalltüre die Milchkühe neugierig beäugen.







Am Brunnen beim Bushäuschen und dem alten Backofen an der Linde vorbei durchqueren wir das Dorf abwärts. Am Ortsende führt eine für den Durchgangsverkehr gesperrte Straße mit bis zu 15 Prozent Gefälle in mehreren Kehren nach Veilbronn hinunter. Rechter Hand befindet sich das für die Naturpark Fränkische Schweiz einzigartige Naturdenkmal Felsental, ein gewundener tiefer Taleinschnitt mit sehenswerten Auswaschungen. Am Ende der bis in die Senke reichenden imposanten Felsen wenden wir uns scharf nach links und folgen dem Gelben Wimpel. Wir wandern entgegen unserer bisherigen Richtung nach Osten über eine Wiese hinauf zum Kriegerdenkmal. Hier beginnt die schmale Schlucht des Leidingshofer Tals mit bizarr anmutenden Steinformationen und dem Mathelbach mit seinem glasklaren Wasser. Am Ende treffen wir auf den Hydraulischen Widder, ein interessantes Technikdenkmal aus dem Jahr 1875, das heute den Brunnen der nahegelegenen Blockhütte speist. Als schönes Fotomotiv präsentiert sich die Leidingshofer Wand hinter dem Rastplatz und einer idyllischen Wiese. Wenig später passieren wir die Mathelbachquelle und steigen anschließend nach rechts der Beschilderung Frankenweg folgend zur Hochfläche auf.




Über den Pavillon zurück nach Veitsbronn
Die neue Markierung bringt uns nach zwei Richtungsänderungen auf einem zunächst von Wurzeln durchzogenen Pfad am Waldrand entlang wieder nach Westen. Nachdem der Weg in den Wald einmündet, kommen wir rechts an einem Stichweg, der zum Pavillon hinüber führt. Wir genießen einen weiteren Blick über das Leinleitertal und die Totensteine, ehe wir mit der Markierung Roter Ring steil hinunter nach Veilbronn steigen. Auch der letzte Abschnitt unserer Wanderung beeindruckt durch schöne Felsformationen. Er endet am Waldrand mit einem prächtigen Blick über das Tal und hinauf zum Naturfreundehaus. Auf den verbleibenden Metern geht es durch Veilbronn zurück zum Parkplatz beziehungsweise bis zur Bushaltestelle. Eine wirklich verdiente Alternative vor der Rückfahrt nach dieser durchaus anspruchsvollen, rund fünfstündigen Tour durch die Fränkische Schweiz: ein Abstecher auf die schöne Terrasse des Landhaus Sponsel-Regus oder einen der vielen herrlichen Brauereigasthöfe …




2 Gedanken zu „Wanderung an der Leinleiter“
Sieht sehr schön aus.
Wäre schön, wenn man wüßte wie lange die Wanderung ist.
Hallo Jan,
der von mir beschriebene Weg dürfte rund 16 Kilometer lang sein … nicht ganz anspruchslos, aber in etwa vier Stunden Wanderzeit zu bewältigen. Allerdings lässt er sich mit dem richtigen Kartenmaterial problemlos verlängern (etwa bis zum Schloss Greifenstein) oder verkürzen (weglassen einer der Schleifen über Siegritz bzw. zum Pavillon). War in meiner Erinnerung eine wirklich tolle Tour….
Gruß
Robert