Pretzfeld

Pretzfeld

Pretzfeld in der Fränkischen Schweiz – Rokoko-Kirche, Schloss und leckere Kirschen im idyllischen Trubachtal

Pretzfeld
St. Kilian in Pretzfeld
Blühende Kirschbäume im April und Mai jeden Jahres

Pretzfeld im Überblick

Lage

An der Bahnlinie Forchheim – Ebermannstadt und der Mündung der Trubach in die Wiesent gelegene Marktgemeinde

Einwohner

2.400
(Marktgemeinde mit zwölf Ortsteilen)

Erstmalig erwähnt

1145
(als Brethefeld – Gründung der Urpfarrei bereits im 9. Jahrhundert)

Sehenswürdigkeiten

  • Rokoko-Pfarrkirche St. Kilian
  • Schloss Pretzfeld (ehemaliges Rittergut)
  • Jüdisches Frauenbad und jüdischer Friedhof
  • Obstanbaugebiet mit eindrucksvoller Kirschenblüte

Unser Tipp

Kirschenfest im Juli

Malerisch an der Mündung der Trubach in die Wiesent und am Eingang zum gleichnamigen Tal gelegen präsentiert sich die Gemeinde Pretzfeld als kleines Juwel. Der in der Fränkischen Schweiz beliebte Ort gilt als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren. Das Aushängeschild der Marktgemeinde ist die Rokoko-Pfarrkirche St. Killian. Diese erbauten die Menschen nach den Plänen des bekannten Bamberger Hofarchitekten Johann Jakob Michael Küchel im 18. Jahrhundert. Zu den historischen Sehenswürdigkeiten des zählen darüber hinaus

  • das Schloss Pretzfeld, ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert,
  • die Mikwe, ein jüdisches Frauenbad aus dem 14. Jahrhundert sowie
  • der jüdische Friedhof im Gemeindeteil Hagenbach.
Schloss Pretzfeld
Der jüdische Friedhof im Ortsteil Hagenbach
Kapelle mit Feldkreuz inmitten der Obstgärten
Alte Mühle an der Trubach

Pretzfeld im Zeichen der Kirschen

Bekanntheit erlangte Pretzfeld weit über die Grenzen der Fränkischen Schweiz durch den Kirschenanbau. Entsprechend verläuft rund um Pretzfeld der „Kirschenweg“. Die neun Kilometer lange Rundtour besteht aus 15 Stationen. Sie führt unter anderem zu den sehenswerten Gebäuden der Gemeinde, den historischen Kulturdenkmälern und durch die herrliche Landschaft am Fuße des „Walberla“. Als Stationen innerhalb des Hauptortes dienen die St. Killians-Kirche, der Schlosskomplex mit seinen mittelalterlichen Grundmauern, das Rathaus und die Obstmarkthalle, der bedeutendste Kirschumschlagplatz Frankens. Da der Weg direkt durch die Kirschgärten verläuft, beeindruckt er während der Blütezeit von April bis Mai durch seine leuchtend weiße Blütenpracht. Zur Erntezeit hingegen hängen die Bäume voll reifer, tiefroter Früchte. Einheimische wie Besucher kaufen die frischen Kirschen direkt am Wegesrand von den Obstbauern. Daneben bauen die Landwirte Zwetschgen, Äpfel und Birnen an. Auf den Stationen gelangen die Wanderer in das Waldgebiet der Gemeinde und zur lediglich noch aus den Grundmauern bestehenden Ruine Dietrichstein. Von dem geschützten Bodendenkmal beziehungsweise mittelalterlichem Burgstall aus bietet sich eine herrliche Aussicht auf Lützelsdorf, Hagenbach und das Trubachtal. Den Weg säumen zudem beeindruckende Felsformationen und alte Felsenkeller. Wer die fränkische Heimatliebe und Kultur kennenlernen möchte, kann im Juli das Kirschenfest in Pretzfeld besuchen. Es findet bereits seit 1968 in jedem Jahr statt.

Blick vom "Walberla" bis nach Pretzfeld (rechts im Mittelgrund) und weiter bis Ebermannstadt

Sportlich aktiv die Fränkische Schweiz genießen

Das engmaschiges Wegenetz rund um Pretzfeld lädt zu zahlreichen weiteren Wanderungen und Radtouren ein. Eines der beliebtesten Ausflugsziele ist der in Franken als „Walberla“ bezeichnete weithin sichtbare Tafelberg. Er liegt im Naturpark Fränkische Schweiz und steht unter Naturschutz. Auf dem 512 m hohem Plateau findet sich eine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert. Wer den Berg erklimmt, wird mit einer traumhaften Aussicht belohnt. Rund um das Walberla gibt es gemütliche Wirtschaften, die zum Rasten und einer typischen Brotzeit einladen. Außerdem sorgen die vielen erschlossenen Felswände der Fränkischen Schweiz auch für beste Bedingungen zum Klettern. Wer es eher ruhiger mag, der findet entlang der Wiesent inmitten der reizvollen Naturlandschaft ausgezeichnete Angelplätze. Hier trifft der Erholung Suchende außerdem auf romantische alte Mühlen und schöne kleine Ortschaften.

Eindrucksvolles Erlebnis mit grandiosem Ausblick vom "Walberla"
Chorraum und Altar der Rokoko-Kirche
Sehenswerter Innenhof an der Kirche

Kultur und Lebensart der Fränkischen Schweiz entdecken

Pretzfeld blickt auf eine lange Geschichte zurück und erfreut seine auch durch ein malerisches Ortsbild. Trotz aller Beschaulichkeit zeigen sich im ganzen Ort Spuren aus der Vergangenheit. Der heutige Ort bildete sich um ein Rittergut, aus dem später der Schlosskomplex entstand. Ab 1522 prägte ihn das Geschlecht der Stiebars und später der Graf von Sinsheim. 1830 besuchte der bayerische König Ludwig I. das romantische Pretzfeld. Seinerzeit begründeten exzellente Baumeister und Maler aus der nahen Residenzstadt Bamberg den guten Ruf bei den Sommerfrischlern. Sie gestalteten insbesondere das Schloss und die Kirche Pretzfelds. Bis heute zieht der Ort regionale Künstler an. Um sich der fränkischen Lebensart anzunähern, empfiehlt sich der Besuch der örtlichen Wirtshäuser. Die typischen kleinen Brauereien und die Wirte bieten in ihren Gasträumen neben köstlichen Bierspezialitäten traditionelle fränkische Gerichte zum günstigen Preis.