Felsenbad Pottenstein

Baden in Geschichte – das Felsenbad Pottenstein in der Fränkischen Schweiz

Bald schon nach Eröffnung an Pfingsten 1926 avancierte das Bad zu einer der Attraktionen der Fränkischen Schweiz. Einheimische und „Sommerfrischler“ (wie die Touristen damals noch hießen) genossen das Ambiente des Bauwerkes im Jugendstil.
Die malerische Felskulisse, die einzigartige und für die Zeit sehr moderne Architektur begeisterte Bade- und Urlaubsgäste in Pottenstein. Ein 1300 qm großes Becken und drei Sprungtürme sorgten für sportliche Abwechslung. Die Türme waren gekonnt in den 70 m hohen Finkenstein, dem Hauptfelsen am Bad, eingepasst.
Die Anlage galt damals als die schönste in ganz Deutschland und hatte ihre Blütezeit kurz vor und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Doch mit den Jahren änderten sich der Geschmack und die Bedürfnisse der Bewohner beziehungsweise ihrer Gäste.
Das kühle „erfrischende“ Freibad bekam Konkurrenz durch ein in der Stadt gebautes Hallenbad am Kurhaus. Zudem nagte der Zahn der Zeit gewaltig am einstigen Sommermagneten der Fränkischen Schweiz. Renovierungen wurden nötig, wofür es allerdings am Geld fehlte. 1988 „fiel der Vorhang“ für das Felsenbad, die baulichen Mängel und Hygieneprobleme führten zur Schließung. Die Anlage sank in einen Dornröschenschlaf.

Visionen und ein Neuanfang

Doch die „schöne Ruine“ – sie diente sogar als Kulisse zu einem Musikvideo – ließ die Pottensteiner Bürger buchstäblich nicht ruhen. Im Jahr 1993 gründeten sie einen Förderverein, der sich die Wiedereröffnung des Felsenbades zum Ziel setzte. Auf dessen Website zeigen viele alte Fotos und Berichte die wechselvolle Historie.
Pläne wurden geschmiedet, Widerstände überwunden, viele Gespräche mit Behörden geführt sowie ein Bad in Österreich besucht, wo sich verschiedene Anregungen ergaben.
1999 wird es dann ernst; der Wiederaufbau beginnt.
Im Juni 2001 ist er schließlich da, der große Tag: mit einer stimmungsvollen Feier wird das Felsenbad Pottenstein wiedereröffnet. Und es ist schöner denn je. Die Jugendstilgebäude blieben glücklicherweise erhalten und wurden komplett renoviert. Die Arkadenböden spenden Schatten und bieten besondere Ruhe- oder Aussichtsplätze. Eine Sonnenterrasse sowie der einladende Biergarten kamen hinzu. Das ursprüngliche Becken aus Beton ersetzt nun ein Naturteich, das eigentliche Herzstück des neuen/alten Felsenbades. Umgeben von Schilf und Stegen aus Holz zeigt es sich in einem tiefen Grün wie ein Bergsee. Ein Bachlauf versorgt den Teich ständig mit frischem Wasser. Durchdachte Technik gewährleistet eine nachhaltige Aufbereitung und Reinigung; sie macht das Konzept zugleich umweltfreundlich und relativ günstig im Unterhalt. Das Verfahren gilt mittlerweile als Vorbild für zahlreiche andere Anlagen und bewährt sich seit der Einführung sehr gut. Der Förderverein erhielt dafür 2003 den Bürgerkulturpreis des Bayerischen Landtags.

Eingang zum Felsenbad
Felsenbad macht Spaß

Blick auf das Felsenbad Pottenstein vom Skywalk hoch über dem Tal

Das Felsenbad im Überblick
Imposante Kulisse für Badegäste

Songs und mehr an Sommerabenden

Ein weiteres Highlight des Felsenbades Pottenstein ist seine Nutzung als attraktive Kunst- und Kulturstätte der Fränkischen Schweiz. Bei zahlreichen Veranstaltungen verwandelt sich der Gastronomiebereich in eine Art „Seebühne“. Zu einem Glas Wein oder einem Seidla Bier genießen die Besucher in besonderer Atmosphäre Musik und auch einmal ein Theaterstück.

Zudem zählt das Bad als wichtiger Bestandteil der Pottensteiner Erlebnismeile. Gegenüber befindet sich die Sommerrodelbahn. Auch die Teufelshöhle und der Schöngrundsee sind nicht weit.
Vom beeindruckenden, nur einen Katzensprung entfernten neuen „Skywalk“ lässt sich das bunte Treiben aus luftiger Höhe bestens beobachten. So ist alt und neu auf engem Raum gekonnt vereint. Vom prähistorischen Höhlenbären über das Jugendstiljuwel bis hin zur High-Tech Aussichtsplattfom mit Nervenkitzel findet alles seinen Platz und seine Fans.

Blick von den Terrassen des Felsenbads
Konzert im stimmungsvollen Ambiente des Felsenbads Pottenstein

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