Creußen

Creußen mit seiner mittelalterlichen Stadtmauer

Creußen – Krügestadt mit mittelalterlichem Ambiente in der Fränkischen Schweiz

Schild am Ortseingang
Creußen begrüßt seine Gäste
Fachwerkhaus in Creußen
Schön restauriertes Fachwerkhaus an der Bundesstraße

Creußen im Überblick

Lage
Im Osten der Fränkischen Schweiz an der Bundesstraße 2 gelegenes Städtchen mit mittelalterlichem Flair

Einwohner
rund 5.000 (Stadtgebiet mit 38 Ortsteilen)

Erstmalig erwähnt
1003 (Burg)

Sehenswürdigkeiten

  • mittelalterliche Stadttore und Türme entlang der komplett erhaltenen Mauer
  • das beeindruckende Krügemuseum im ehemaligen Scharfrichterhaus am nördlichen Stadttor
  • Heziloplatz mit seinen denkmalgeschützten Gebäuden im historischen Stadtkern
  • altes Rathaus mit dem sogenannten Amschlerhaus als Anbau
  • die barocke Stadtpfarrkirche St. Jakobus mit spätgotischem Chor und Gruft
  • reizvolle Ausflugsziele in der Region

Unser Tipp

Im Nordosten der Fränkischen Schweiz unweit des Lindenhardter Forsts mit der Rotmainquelle liegt das Städtchen Creußen an der Bahnlinie Bayreuth – Nürnberg. Das markante Ortsbild weist eine komplett erhaltene mittelalterliche Stadtmauer auf. Die knapp 5.000 Einwohner leben in 38 Ortsteilen und blicken auf eine lange Geschichte mit der ersten urkundlichen Erwähnung als „urbs crusni“ im Jahr 1003 zurück. Seinerzeit belagerte Kaiser Heinrich II. die hier bestehende Burg des Schweinfurter Markgrafen Hezilo. Unter der folgenden Herrschaft der Nürnberger Burggrafen erhielt Creußen 1358 das Stadtrecht und gehörte ab 1500 zum „Fränkischen Reichskreis“. Schwere Verwüstungen erlitt der Ort in den Hussitenkriegen und im Dreißigjährigen Krieg. Ab 1792 gehörte er zum Gebiet der preußischen Markgrafentümer Brandenburg-Bayreuth, ehe – nach einem kurzzeitigen französischen „Zwischenspiel“ – Bayern die Stadt Creußen 1810 kaufte.

Blick aus Richtung Osten auf Creußen
Creußen aus Richtung Osten - links die historische Altstadt, im Hintergrund der Lindenhardter Forst

Als einschneidendes Ereignis bleibt der verheerende Brand von 1893 im Gedächtnis des Städtchens. Anschauliche Gedenktafeln zeigen die Zerstörungen am Marktplatz, dem Vorderen Tor und in der Habergasse. Bis in die 1930er Jahre prägten Handwerk – insbesondere die Herstellung von Krügen aller Art – und Landwirtschaft die Region. Im Dritten Reich spielte dann die 1912 gegründete Metallfabrik Tabel eine unrühmliche Rolle. Bis 1945 produzierte sie mithilfe von weit über 1.000 unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrten Zwangsarbeitern aus acht Ländern Waffen für die Nationalsozialisten.
Nach dem Krieg und der Befreiung durch die US-Armee wuchs die Zahl der Einwohner mit einer Reihe von Eingemeindungen in den 1970ern stetig an. Heute ist Creußen als Kleinzentrum an der Bundesstraße 2 der Sitz einer Verwaltungsgemeinschaft mit den umliegenden kleineren Gemeinden Schnabelwaid, Haag und Prebitz.

Info Tafel Brand von 1893
Informationstafel zum Brand von 1893
Hinteres Tor
Hinteres Tor mit dem Markusturm

Evangelische Stadtpfarrkirche an der Stadtmauer

Kirche und Stadtmauer

Schöne Fachwerkhäuser prägen die Stadtansicht

Stadtansicht mit Fachwerk

Kunstwerk vor der Kirche

Kunstwerk vor der Kirche

Ansicht aus Norden mit dem Hinteren Stadttor

nördliches Stadttor
altes Rathaus

Das alte Rathaus in der Habergasse

Häfnertor

Aufgang zum Häfnertor mit Wehrturm

Sehenswertes Stadtbild mit zahlreichen historischen Bauwerken in Creußen

Die lange Geschichte der Stadt Creußen lässt sich bei einem Rundgang hautnah erleben. Entlang der Stadtmauer erreichen wir über den Hintermühlweg beispielsweise die beiden mittelalterlichen Stadttore sowie das Mühltürlein. Am Hinterem Tor, einst Zugang aus Richtung Bayreuth, bietet der im 15. Jahrhundert auf einem Felsen erbaute Markusturm eine schöne Aussicht. Im als Gefängnis dienenden Hungerturm befindet sich ein vier Meter tiefes Verlies. Aus Süden kommend betreten Besucherinnen und Besucher Creußen durch den schönen Bogen des Häfnertors. Im historischen Stadtkern findet sich an der Habergasse das sehenswerte alte Rathaus, das nach der Zerstörung durch die Hussiten bis 1477 wiederaufgebaut wurde. Das Wappen der Hohenzollern schmückt den Giebel.

Stadtpfarrkirche St. Jakobus und das Eremitenhaus

Das ehemalige Kommunbrauhaus am zentralen Heziloplatz aus dem Jahr 1805 nutzen seinerzeit 16 Brauereien. Heute dient es der evangelischen Gemeinde als Treffpunkt. Unweit davon liegt die 2022 frisch renovierte barocke Kirche St. Jakobus mit spätgotischem Chor und Gruft sowie einer über 500-jährigen Geschichte. Beeindruckende 200 Engel schmücken Wände, Emporen und Vortragekreuz.
Als einzige bis heute erhaltene bürgerliche Eremitage gilt das in Privatbesitz befindliche Eremitenhäuschen aus dem Jahr 1760. Leicht versteckt liegt es mit seinem an der nach Erbauer Theodor Künneth, benannten Straße. Ein Sammelsurium an Baustilen und verschnörkelten Schmuckelementen kennzeichnet das mit einem Türmchen ausgestattete, verwunschen wirkende Gebäude. Das Innere zeigt

    • Stuckreliefs,
    • Bildnisse von Habsburger Kaisern und Königen,
    • eine offene Küche,
    • die Privatkapelle sowie

die Studierstube mit Bibliothek.

Besichtigungen ermöglicht die Stadt Creußen in Ansprache mit den Eigentümern.

Kommunbrauhaus

ehem. Kommunbrauhaus am Heziloplatz

Eremitenhäuschen

... wirkt wie ein verwunschener Ort ... das Eremitenhäuschen

Creußener Steinzeug Jagdkrug aus dem Jahr 1662 © Stadt Creußen

Jagdkrug von 1662
Krügemuseum

Krügemuseum im ehemaligen Scharfrichterhaus am nördlichen Stadttor © Stadt Creußen

Blick ins Museum

Schauraum im Krügemuseum 2. Obergeschoss © Stadt Creußen

Das Krügemuseum Creußen – faszinierende Reise in glanzvolle Zeiten der Stadt

Als Kleinod unter den Museen in der Fränkischen Schweiz gilt das Krügemuseum im einstigen Scharfrichterhaus am nördlichen Stadttor. Beim Adel und den ab dem späten Mittelalter Herrschenden erfreuten sich reichhaltig und mit dem eigenen Wappen oder Namen verzierte Trinkkrüge großer Beliebtheit. Dabei erwarb sich das Creußener Steinzeug einen weltweit ausgezeichneten Ruf. Das Krügemuseum verschafft einen beeindruckenden Überblick über die qualitativ einzigartigen Arbeiten der hier im 17. und 18. Jahrhundert tätigen Meister. Neben auf Töpferscheiben hergestellten Gebrauchsgefäßen begeistern insbesondere die wertvollen Jagd-, Wappen-, Apostel und Planetenkrüge Besucherinnen beziehungsweise Besucher.

Kirche Lindenhardt
St. Michaelis in Lindenhardt

Attraktiver Ausgangspunkt für Aktivitäten in der Fränkischen Schweiz

Die Umgebung bietet neben der rund zwölf Kilometer entfernten Universitätsstadt Bayreuth mit dem Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus ein breites Freizeitangebot. Der Spaziergang im Naturschutzgebiet Craimoosweiher bei Schnabelwaid zählt ebenso dazu wie eine Tour auf dem an der nahen Rotmainquelle im Lindenhardter Forst beginnenden Main-Radweg. Landschaftlich schön lässt es – sich auch ohne Motor bequem – über Schnabelwaid in Richtung Pegnitz und weiter entlang des gleichnamigen Flüsschens radeln. Wanderer genießen die Etappen durch den Naturpark auf dem Fränkischen Gebirgsweg oder dem Bierquellen-Wanderweg. In Creußen treffen zwei Varianten des Jakobswegs aufeinander. Ein lohnender Ausflug führt zur Lindenhardter St. Michaeliskirche mit ihrem Grünewaltaltar. Der ansässige Brauereigasthof eignet sich zudem perfekt für eine fränkische Brotzeit.

Grünewaldaltar in Lindenhardt
Naturschutzgebiet Craimoosweiher
Naturschutzgebiet Craimoosweiher bei Schnabelwaid

Perfekter Abschluss: Brauereigasthof Lindenhardt

Brauereigasthof