Die Burgen in der Fränkischen Schweiz

Stolze Türme und Zinnen auf den Felsen der Fränkischen Schweiz

Die Fränkische Schweiz bildete nie eine politische Einheit. Die Grenzen der Besitztümer, Rittergüter und Herrensitze wechselten, sie wurden verteidigt, neu erobert und aufgegeben. Adelsgeschlechter blühten auf, führten blutige Feldzüge und starben wieder aus. Sichtbares Zeichen dieser wechselvollen Geschichte ist eine Vielzahl an Burgen und Ruinen auf relativ kleinem Raum. Eine Auswahl zu treffen, fällt schwer; zu verschieden stellen sich die einzelnen Bauwerke dar – interessant sind sie alle. Einige davon möchten wir nach und nach genauer vorstellen. Unsere Zusammenstellung und die Reihenfolge sind willkürlich. Eine Wertung verbinden wir damit nicht.

Markanter Punkt im Norden der Fränkischen Schweiz – Burg Giech

Imposant wirkt sie immer noch, die Giechburg. Und das obwohl sie streng genommen eine Ruine darstellt, den Rest einer sogenannten „Höhenburg“.
Erstmals erwähnt im Jahr 1125 in einer Schenkungsurkunde, entwickelte sich die weitere Geschichte wechselvoll und kriegerisch. Regelmäßig griffen Ritter und Plünderer die Festung an, etwa 1430 in den Hussitenkämpfen und 1525 bei den Bauernaufständen. Doch die Giechburg stand wieder auf. In der Säkularisation 1803 kam der Bau an das Kurfürstentum Bayern und verfiel in der Folge zusehends. Der Landkreis Bamberg erwarb die Halbruine 1971 und nahm umfangreiche Renovierungen und Erhaltungsmaßnahmen vor. Eine hervorragende Gastronomie mit Tagungsmöglichkeiten; viele spannende geschichtliche Objekte und die wunderschöne Aussicht machen Burg Giech zu einem lohnenden Ausflugsziel. Mehrere gut ausgeschilderte Wanderwege erschließen die nähere Umgebung. Sie führen etwa auf den „Gügel“ zur dortigen Wallfahrtskapelle des Heiligen Pankratius, die ebenfalls einen Besuch wert ist.

Die mächtige Giechburg bei Scheßlitz mit der nahegelegenen Wallfahrtskapelle Gügel
Gößweinstein
Gößweinstein mit Burg und Basilika - Blick vom Kreuzweg

Die Romantische über dem Wiesenttal – Gößweinstein

Hat sie wirklich Richard Wagner zu seiner Gralsburg in „Parzival“ inspiriert? Nachprüfen lässt sich diese Behauptung nicht; aber wer sie so thronen sieht über dem malerischen Ort, mag es gerne glauben.
Die strategisch günstige Lage des Berges über Wiesent, Ailsbach und Püttlach wurde schon früh für den Festungsbau genutzt. Das erste urkundliche Dokument stammt aus dem Jahre 1076. Viele Burgherren kamen und gingen, sie hinterließen ihre Spuren und Umbautenauf der Burg Gößweinstein. Auch hier wüteten Hussitensturm und Bauernkriege mit ihren Zerstörungen. Bis 1532 hatten die Gößweinsteiner Bürger ihr Wahrzeichen wiederhergestellt. Das heutige „romantisierte“ Erscheinungsbild erhielt das Schloss jedoch erst um 1890 unter dem neuen Besitzer, Freiherr von Sohlern, dessen Nachkommen bis zum Jahr 2013 Eigentümer waren. Dieser „neugotische“ Stil macht das Bauwerk unverwechselbar und stellt zusammen mit der eindrucksvollen Basilika ein Fotomotiv dar, das seinesgleichen sucht.

Dinnershow und stolze Falken hoch über dem Ailsbachtal – Burg Rabenstein

Sie gilt als die wohl am besten „vermarktete“ Burg in der Fränkischen Schweiz. Das ist gar nicht negativ gemeint, der Erhalt eines solchen Gebäudes kostet einfach Geld. Und vom historischen Ambiente profitieren die Besucher auf diese Weise nicht nur bei der Besichtigung, sondern auch bei gesellschaftlichen „Events“ oder dem Besuch der angeschlossenen Falknerei.
Die majestätische Festung beeindruckt schon von weitem mit Ihrer Lage auf einem Felsplateau über dem Ailsbachtal. Das heutige Aussehen erhielt sie zu einem großen Teil bei einem Umbau im Jahr 1976. Nach dem Verkauf an ein Reiseunternehmen entstand auf alten Ruinenteilen ein neuer Aufbau. Leider ging dabei das bis dahin bekannte und geschätzte Burggärtlein verloren. Nun gibt es ein Burghotel, ein renommiertes Restaurant und in Verbindung mit der nahegelegenen Sophienhöhle viele Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie.

Burg Rabenstein über dem Ailsbachtal
Schloss Greifenstein
Imposanter Wohnsitz der Familie von Stauffenberg - das Schloss Greifenstein
Wahrzeichen Bärnfels
Der beeindruckende Felssporn mit der Burgruine gibt dem Ort Bärnfels seinen Namen
Die Burg Pottenstein von Westen
Felsenburg Zwernitz
Die Felsenburg Zwernitz in Sanspareil

Diese drei Bauwerke stehen zunächst beispielhaft für die knapp 100 weiteren Burgen, Schlösser und Ruinen in der Fränkischen Schweiz. Zu den bekanntesten gehören das Schloss Greifenstein bei Heiligenstadt, die Burgen Neideck, Pottenstein, Gaillenreuth, Egloffstein, Feuerstein oder Hiltpoltstein. Alle lohnen einen Besuch und zeugen von der Geschichte der Fränkischen Schweiz. Sie verdienen es, ausführlich gewürdigt zu werden.

Auf unseren Seiten stellen wir in den kommenden Monaten weitere Burgen der Fränkischen Schweiz in lockerer Folge vor.

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